
Leider hat diese Frage heute immer noch den Zusatz „Warum darf ich nicht SEIN, wie ich bin?“ Die Gesellschaft erwartet ein „Outing“, um anschließend ein Urteil zu fällen.
Das Foto-Kunst-Projekt „SEIN“ macht das zum Thema und portraitiert zwölf queere Menschen, ganz einfach in ihrem SEIN, so wie sie sind, ohne sich erklären zu müssen.
Von jeder Person wurden drei Bilder angefertigt:
- ein Kopf-Portrait allein
- ein Körper-Portrait
- sowie ein Portrait der Person in ihrem SEIN.
Die Bilder sind monochrom und jeweils in einer der Regenbogenfarben gehalten und wurden mit einer 160 Jahre alten Holzkamera in liebevoller Handarbeit auf fragilen Glasplatten angefertigt.
In der Ausstellung werden die Werke in drei Gruppen „Kopf“, „Körper“, „Person“ zu je zwölf Bildern zusammengefasst. Erst gemeinsam erstrahlen sie in einem großen Regenbogen. Der Betrachter muss sich also mit der Frage „Welcher Körper gehört zu welchem Kopf“, mit der Identität der Person auseinandersetzen.
Tiefgründige Zitate der jeweilgen Person ergänzen die Fotografien und regen zum Nachdenken an.












Neben den Portraits geben die Teilnehmer:innen tiefe Einblicke in ihr SEIN, ihren Weg der Selbstfindung mit all seinen Tiefen und Höhen, mit welchen Ängsten und Vorurteilen sie zu kämpfen hatten und wie sie diese gemeistert haben.
Die Fotografien und die zwölf Geschichten sind im Buch „SEIN“ (ISBN 978-3-903028-99-9) zusammengefasst.
Das Buch spricht gleichermaßen queere Personen sowie alle Menschen guten Willens an, die einen ehrlichen Blick auf das SEIN queerer Menschen werfen möchten und baut Brücken für mehr Verständnis und Akzeptanz.
Vergangene Stationen von SEIN:
04/2025 SEIN im Alten Rathaus Linz
04/2025 SEIN beim LGBTIQ-Forum der Stadt Linz
06-09/2025 SEIN im OK Offenes Kulturhaus Linz
Haupt-Projektpartner ist das Rainbow Cities Netzwerk der LGBTIQ*-Stelle des Magistrats Linz.
SEIN geht auf Reisen – eine Einladung zur Begegnung und Zusammenarbeit
Die Ausstellung SEIN ist mobil und nicht an einen Ort gebunden. Sie ist so konzipiert, dass sie unkompliziert in städtischen Räumen, Kulturhäusern, Galerien, Schulen oder öffentlichen Institutionen gezeigt werden kann.
Mit SEIN holen Sie ein Projekt in Ihre Stadt, das:
Sichtbarkeit für queere Lebensrealitäten schafft,
Dialog zwischen Generationen, Communities und der Öffentlichkeit fördert,
Workshops und Rahmenprogramme (z. B. mit Schüler:innen oder in Form von Artist Talks) ermöglicht,
und so einen nachhaltigen Beitrag zu Vielfalt, Akzeptanz und gesellschaftlichem Zusammenhalt leistet.
Wir laden Städte, Behörden, Kulturinstitutionen und Bildungseinrichtungen und auch Unternehmen in ganz Österreich und darüber hinaus herzlich ein, die Ausstellung zu zeigen – und damit ein starkes Zeichen für Menschlichkeit, Vielfalt und Respekt zu setzen.
Interessiert? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme!
SEIN ist eine Einladung. Zum Fühlen, zum Sehen, zum Zuhören.
Und vor allem: zum Verstehen.
Vielen Dank an Tom&Nena (www.tom-nena.com) für den großartigen Filmbeitrag!
Das war SEIN - Vernissage und Buchvorstellung - am 23.04.2025 im Alten Rathaus
Ein Abend voller Magie, Menschlichkeit und Begegnung
Es war ein Abend, der noch lange nachhallen wird – die Vernissage zur Ausstellung SEIN am 23. April im Alten Rathaus Linz war ein zutiefst bewegendes Erlebnis. Fast alle der porträtierten Teilnehmer:innen waren anwesend und erfüllten den Raum mit ihrer Präsenz, ihrem Mut und ihrer Würde. Die Fotografien – jede einzelne ein Kunstwerk – erstrahlten in der Vielfalt des Regenbogens und fanden in ihrem Zusammenspiel eine Kraft, die berührt, bestärkt und inspiriert.
Buchpräsentation
Ebenso emotional und tiefgehend war die Vorstellung des begleitenden Buchs SEIN, das an diesem Abend erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. In einem einfühlsamen Rahmen wurden Auszüge aus den Gesprächen mit den zwölf Teilnehmer:innen geteilt – Gespräche, die unter die Haut gehen. Die Resonanz auf das Buch war groß, viele Besucher:innen zeigten reges Interesse, nahmen sich Zeit zum Lesen, führten berührende Gespräche mit den Porträtierten und ein Buch mit nach Hause.
Das Buch vereint Fotografie mit Erzählung und dokumentiert sehr persönliche Lebensgeschichten: von Selbstfindung, Ängsten, Stolz und dem Kampf um Sichtbarkeit. Für viele ist es eine wertvolle Quelle der Ermutigung – ein Beweis dafür, dass man seinen Weg gehen und dabei ganz man selbst sein darf.
Für Menschen, die sich in ihrem eigenen SEIN vielleicht noch unsicher fühlen, kann dieses Buch ein Wegweiser, eine Orientierung sein. Ein Trost.Vielleicht auch ein leiser Anstoß, sich selbst liebevoller zu begegnen.
Und auch ein Zeichen: Du bist nicht allein.
Und für jene, die bisher kaum Berührungspunkte mit queeren Lebensrealitäten hatten, bietet es Einblicke – ehrlich und nahbar und ist es eine Einladung – zum Hinschauen, zum Zuhören, zum Verstehen.
Die Ausstellung selbst ist ein sinnliches Gesamterlebnis:
Die Fotografien – monochrom in Regenbogenfarben, auf zerbrechlichen Glasplatten mit unserer 160 Jahre alten Holzkamera aufgenommen – erzählen durch ihre Zartheit und Tiefe von Stärke und Verletzlichkeit. Eingebrannte Zitate und persönliche Songs, abrufbar über QR-Codes unter den Werken, machen die emotionale Reise komplett. Die Musik begleitet beim Betrachten der Bilder oder beim Lesen des Buchs – ein individueller Soundtrack jedes Lebens, der Brücken schlägt zwischen Betrachter:in und Dargestellten.
Was diesen Abend so besonders machte, war das Gefühl, dass SEIN einfach sein darf. Es war spürbar – das Dürfen. Das Gesehenwerden. Das Nicht-Erklären-Müssen. Ein Raum, in dem Mensch einfach Mensch sein darf – genau so, wie sie oder er ist.
Danke von Herzen
Ohne bestimmte Menschen wäre SEIN nicht möglich gewesen. Dieses Projekt lebt durch Vertrauen, Zusammenarbeit und echtes Mitgefühl – und dafür möchten wir uns von Herzen bedanken.
Unser tiefster Dank gilt den zwölf wunderbaren Menschen, die sich mit ihrer Geschichte, ihrem Mut und ihrer Echtheit gezeigt haben. Ihr schenkt durch euer SEIN Hoffnung, Sichtbarkeit und Verständnis. Eure Stimmen machen einen Unterschied – danke für euer Vertrauen.
Ein herzliches Dankeschön an Vizebürgermeisterin Tina Blöchl für ihre Überzeugung, ihre Worte des Zuspruchs und die Möglichkeit, SEIN im Alten Rathaus, dem „Herz“ von Linz, zu starten.
Danke an Patricia Kurz-Khattab, LGBTIQ*-Koordinatorin der Stadt Linz – für dein Feuer, dein Herz und deine unermüdliche Unterstützung.
Wir danken dem gesamten Team der Stadt Linz – von Tischlerei bis Presse – für euer Mitdenken und eure engagierte Arbeit.
Ein besonderer Dank gilt den Musiker:innen Daniel und Thomas, die dem Abend einen Klang gegeben haben, der tief ins Herz ging.
Danke an Alexandra Rohrhofer für das achtsame Lektorat und an Brita Diewald für deine klugen Anregungen und dein Gespür.
An Claudia Pernegger für deine tatkräftige Hilfe beim Aufbau!
Danke an Dr. Karl Sibelius für deine fachliche Begleitung in der Konzeptionsphase.
Danke an das Film- und Fototeam – Tom, Nena, Andi und Tina – dafür, dass dieser Abend weiterleben darf.
Danke an Natalia für ihre Unterstützung beim Buchverkauf und Aufbau.
Und danke an euch alle, die dieses Projekt begleitet, geteilt, unterstützt und mitgetragen haben – mit Herz, Interesse und Offenheit.
Möge SEIN weiter Räume schaffen, in denen Menschen einfach sie selbst sein dürfen – in aller Vielfalt und Schönheit.
Alles Eventfotos by the one and only (c) Andreas Wenter.